Grundsätzlich ist ein Bandscheibenvorfall (Prolaps) von einer Bandscheiben-vorwölbung (Protrusion) zu unterscheiden.

Jede Bandscheibe besteht aus zwei Anteilen, dem äußeren Faserring und dem inneren Gallertkern. Wie die Namen schon nahe legen, sorgt der Faserring für die räumliche

Stabilität der Bandscheibe, während dem stark wasserhaltigen Gallertkern eine Puffer- und Bewegungsfunktion zukommt.

Ragt die Bandscheibe über ihre natürlichen Grenzen heraus, ist sie sozusagend „plattgedrückt“, spricht man von der Bandscheibenvorwölbung, der Protrusion.

Hat sich dagegen der Gallertkern durch einen Riss im Faserring herausgedrückt, spricht man von einem Bandscheibenvorfall, dem Prolaps.

Bandscheibenvorfall


Bandscheibenvorfälle an der Lendenwirbelsäule kommen am häufigsten zwischen dem 5. Lendenwirbel und dem Kreuzbein sowie zwischen dem 4. und 5. Lendenwirbel vor.

Symptome


Bandscheibenvorfälle machen sich in den meisten Fällen durch akute, starke Schmerzen bemerkbar.

Dabei kann sich der Schmerz auf den Rücken beschränken. In den meisten Fällen sind diese aber ausstrahlend in Gesäß, Beine oder sogar bis in die Füße. Meist wird der Schmerz einseitig angegeben. Weitere Symptome können beispielsweise Brennen, Stechen, Ziehen, Kribbeln oder Taubheit sein. In seltenen, besonders schweren Fällen können Blasen- und Mastdarmfunktion gestört sein.

Bandscheibenvorfall L5/S1 im MRT Bild.
Flüssigkeit stellt sich weiß dar. Man kann erkennen, dass Material der nun relativ trockenen (dunklen) Bandscheibe nach hinten Richtung Spinalkanal gepresst wurde.
Bildquelle: Wikipedia