Zentrale Spinalkanalstenose der Halswirbelsäule Bildquelle: Wirbelsäulenzentrum Fulda|Main|Kinzig

Bei der lumbalen Spinalkanalstenose handelt es sich um eine Verengung des Rückenmarkkanals (Spinalkanal) und der Kanäle (Recesssus laterales) und Austrittsöffnungen (Foramina intervertebralia) der abgehenden Nervenwurzeln im Bereich der Lendenwirbelsäule.

Ursache der Spinalkanalstenose

Die Degeneration der Bandscheibe mit Höhenverlust des Bandscheibenfaches führt durch die statischen Veränderungen zu Verschiedenen Prozessen in der Wirbelsäule:

  • knöcherner Umbau der Wirbelkörper
  • Verdickung der Facettengelenke (Facettenhypertrophie)
  • Facettenarthrose
  • Erschlaffung der Bänder
  • Hypertrophie (Verdickung) der Bänder am vorderen (hinteres Längsband) und hinteren (gelbes Band / Lig. flavum) Bereich des Spinalkanals.
  • Man unterscheidet eine zentrale Einengung des Rückenmarkkanals und die Einengung der seitlich (lateral) liegenden Kanäle der abgehenden Nervenwurzeln. (Stenose des lateralen Rezessus).

Die Verdickung des gelben Bandes (ligamentum flavum) und der Facettengelenke führen zur zentral gelegenen Verengung des Spinalkanals.

Die Verengung des lateralen Rezessus wird durch Anlagerung von Osteophyten an Teilen der Wirbelkörperhinterkante und der Wirbelbögen, sowie Anteilen des Facettengelenks und des Pedikels hervorgerufen.

Tritt das Bandscheibenleiden in mehreren Bewegungssegmenten auf, kann dies zur Aufhebung der physiologischen Biegung der Lendenwirbelsäule führen. Die Aufhebung dieser Lendenlordose führt zu einer Verlagerung der Schwerpunktlinie der Wirbelsäule nach vorne. Durch die veränderten Schwerpunktverhältnisse werden die an der Wirbelsäule einwirkenden Kräfte (Biegungs-, Dreh- und Scherkräfte) verändert.

Die bestehende Instabilität des Bewegungssegments kann in Verbindung mit einer gleichmäßigen Abnutzung der Bandscheiben (symmetrischer Degeneration) durch die verändert einwirkenden Kräfte zu einem Vorwärtsgleiten eines Wirbels führen (Spondylolisthese), wodurch es auch zur Einengung des Spinalkanals kommen kann.

Zentrale und laterale Spinalkanalstenose durch Hypertrophie (Verdickung) der Facettengelenke

An der Halswirbelsäule füllt das Rückenmark den Spinalkanal fast vollständig aus. Dadurch führen schon vergleichsweise geringe Stenosen zu Schmerzen und unter Umständen sogar zu neurologischen Ausfällen (Taubheit, Muskelschwäche, Brennen, dumpfe Schmerzen).

Ist der Druck lang anhaltend stark genug, kann das Rückenmark so sehr eingequetscht werden, dass die Nervenleitung dauerhaft geschädigt wird. Dies erkennt man im MRT an sogenannten „Aufhellungszonen“ im sonst gleichmäßig erscheinenenden Nervengewebe. Grund ist das Abschneiden der Blutzufuhr. Dadurch sterben Nervenfasern und Nervenzellen dauerhaft ab.

Diese Krankheit wird als Myelopathie (Myelon= das Mark, Pathos=das Leid) bezeichnet. Wird die Myelopathie diagnostiziert (entsprechend häufiger im Bereich der Halswirbelsäule), muss dieses umgehend entlastet werden, um weitere Schädigung abzuhalten.

Die Regeneration ist langsam und gering. Beschwerdebesserung ist dabei nicht das Ziel, sondern das Abwenden von weiterem Schaden.

Eine bestehende Enge (im Fachjargon „absolute“ in Abgrenzung zur weniger starken „relativen“) Stenose mit Myelopathie darf nicht unterschätzt werden und sollte schnell operativ entlastet werden. Wird dies nicht gemacht, kann im schlimmsten Fall ein Fortschreiten langfristig zur Querschnittsymptomatik führen.