Die Spondylolisthesis, eingedeutscht: Spondylolisthese, wird umgangssprachlich auch Wirbelgleiten genannt. Das Wort leitet sich aus dem Griechischen ab: spondylos, „Wirbel“ und altgriechisch olisthesis, „Gleiten“.

Ein Wirbelkörper rutscht auf dem darunter liegenden Wirbelkörper nach vorne, wesentlich seltener auch nach hinten (Retrolisthesis).

Spondylolisthese Grad 2 nach Meyerding. der 3. Lendenwirbelkörper ist um ca. 35% – gemessen am 4 LWK – nach vorne verlagert.

Es gibt verschiedene Ursachen für das Wirbelgleiten, man unterscheidet angeborene Ursachen von erworbenen Ursachen.

Man unterscheidet 3 Gleitwirbel-Typen:

Bei der sog. „isthmisch-lytischen Form“ (Typ 1) kommt es durch eine knöchernen Defekt der Wirbelbögen zu einem Wirbelgleiten

Die sog. „isthmisch- dysplastische Form“ (Typ 2) ist gekennzeichnet durch eine anlagebedingte Verlängerung des Bogens und entsprechender Veränderung der Fläche des Zwischenwirbelgelenks (Interartikularportion).

Spondylolisthese Typ 2: Eine Lyse zwischen Wirbelkörper und dem unteren Facettengelenk führt sekundär zu einem Abrutschen des Wirbelkörpers

Einteilung nach Meyerding Grad 1-4

Die „degenerative Form“ (Typ 3) der Spoyndylolisthesis beruht auf einer Abnutzung von Wirbelgelenken und/oder Bandscheiben, die zu einem

Abrutschen des Wirbelkörpers ohne knöcherne Defektsituation führt.

Man unterscheidet bei der Einteilung des Schweregrades der Spondylolithese 4 Stadien nach Meyerding, wobei der Grad das Ausmass des Vorwärtsgleitens beschreibt (siehe Abbildung):

  • Grad 1 – bis 25%,
  • Grad 2 – 25-50%,
  • Grad 3 – 50-75%
  • Grad 4 – 75-100%

Ein komplettes Abrutschen des Wirbelkörpers vor den Angrenzenden Wirbelkörper bezeichnet man als Sponyloptose.

Behandlung


Es gibt derzeit keine gültige Leitlinie für die Behandlung der Spondylolisthese.

Wesentlich für die Therapieentscheidung ist die Feststellung, ob es sich um eine echte Spondylolisthesis mit Spondylolyse oder um eine Pseudospondylolisthesis z. B. mit begleitender Spinalkanalstenose handelt. Des Weiteren muss man das Alter der Patienten und die Schmerzsituation in Betracht ziehen.

Nicht operative Therapie


Neben Schmerzmitteln kann auch eine Schmerzbehandlung mittels Infiltrationstherapie oder PRT erfolgen. Auch medizinische Massagen können schmerzlindernd wirken. Die Gabe von Muskelrelaxantien hat keinen positiven Effekt.

In einigen Fällen ist eine Rumpforthese geeignet, die Beschwerden zu lindern. Eine Stabilisation der Muskulatur durch Physiotherapie kann hilfreich sein.

Operative Behandlung


Eine operative Therapie kann erwogen werden, wenn

  • die Schmerzen konservativ nicht beherrscht werden können,
  • das Wirbelgleiten in kurzer Zeit stark zunimmt,
  • muskuläre Ausfälle auftreten oder
  • ein Harnverhalt bzw. eine Stuhlinkontinenz auftritt.

Die operative Therapie besteht in einer Reposition des Wirbelkörpers in seine ursprüngliche Position mit Anschließender Spondylodese des Segmentes. = Fusionsoperation.