Osteoporose (Knochenschwund) ist eine chronische Erkrankung, in deren Verlauf die Knochenmasse allmählich abnimmt. Diese Abnahme geht über das natürliche Maß für Alter und Geschlecht hinaus. Das Skelett wird instabil und porös und das Risiko für Knochenbrüche erhöht sich. Osteoporose kann das gesamte Skelett oder nur einzelne Knochen betreffen.
Die Osteoporose ist die häufigste Knochenerkrankung im höheren Lebensalter. Am häufigsten (95 Prozent) ist die primäre Osteoporose, das heißt diejenige Osteoporose, die im Gegensatz zur sekundären Osteoporose nicht als Folge einer anderen Erkrankung auftritt.
80 Prozent aller Osteoporosen betreffen postmenopausale Frauen. 30% aller Frauen entwickeln nach der Menopause eine klinisch relevante Osteoporose. Sekundäre Osteoporosen sind seltener (5%), wobei Erkrankungen, die eine Behandlung mit Glukokortikoiden während einer längeren Zeitspanne erfordern und/oder zu einer Immobilisation führen, im Vordergrund stehen.
Unsere Knochen befinden sich in einem ständigen Umbau. Innerhalb von 200 Tagen wird die gesamte Knochenmasse einmal umgebaut. Die Stabilität der Knochen ist daher von einem gleichmäßigen und gesunden Verhältnis von Knochenaufbau zu Knochenabbau abhängig. Der Osteoporose liegt ein Missverhältnis zwischen Knochenaufbau und –abbau zu Grunde. Nach dem 40. Lebensjahr gewinnen die knochenabbauenden Vorgänge die Oberhand. Diese Umbauprozesse werden auch von Hormonen beeinflusst, daher sind Frauen in den Wechseljahren besonders betroffen (ca. 30 % aller Frauen). Der Verlust des Östrogens unterstützt knochenabbauende Prozesse – der Knochen verliert noch mehr an Substanz und kann viel schneller brechen.
Kalzium ist extrem wichtig für unsere Knochen – es ist zu 98 % im Knochen gespeichert, nur 2% sind im Blut verfügbar. Wird mehr Kalzium benötigt als aufgenommen, so wird das fehlende Kalzium aus dem Knochen entnommen. Kalzium gibt dem Knochen Stabilität, Vitamin D regelt seine Aufnahme aus der Nahrung.
Typische Merkmale der Osteoporose sind eine Abnahme der Knochenmasse und Verschlechterung der Knochenarchitektur sowie als deren Folge eine Abnahme der Knochenstabilität. Dies führt zu einer erhöhten Gefahr von Knochenbrüchen.
Knochenbrüche bei Osteoporose finden sich insbesondere an den Wirbelkörpern der Wirbelsäule, am Oberschenkelhals und am Handgelenk.